Das Projekt

Das Individuelle Erleben von Natur spielt in der heutigen Zeit eine immer größere Rolle. Moderne Technik, wie zum Beispiel GPS-Geräte und Smartphones, macht es immer einfacher, außergewöhnliche Orte in der Natur zu entdecken und diese auf neue oder ungewöhnliche Art zu nutzen.

Oft ist Menschen gar nicht wirklich bewusst, dass sie sich dabei auf fremdem Grund und Boden bewegen und sich hieraus Rechte und Pflichten ableiten sowie Reibungspunkte entstehen können. Dieses fehlende Verständnis, sowie die ständige Weiter- und Neuentwicklung von Natursportarten, stellt deshalb die Bemühungen, die Umwelt und Natur zu schützen und zu erhalten vor neue Herausforderungen.

Das Ziel des Projektes „Natursport.Umwelt.Bewusst“ ist es, die unterschiedlichen Interessen von Natursporttreibenden, Grund- und Waldbesitzenden, Tourismus, Jagd und Forst, Gebietsverwaltungen und dem Natur- und Umweltschutz zu vereinen. Am Beispiel des Geocaching soll gezeigt werden, wie es möglich sein kann, die Ausübenden neuer Natursporttrends für die Bedürfnisse anderer Naturnutzender zu sensibilisieren, und umgekehrt.

Dabei besteht die besondere Herausforderung darin, dass die Beteiligten bei diesen neuen Trends nicht in klassischen Vereinsstrukturen organsiert sind, sondern ihre Sportart selbst-organisiert und/oder online vernetzt ausüben. Deswegen liegt das Hauptaugenmerk des Projektes darauf, Kommunikationsformen zu entwickeln und zu erproben, mit denen solche Zielgruppen erreicht und in einen Dialog eingebunden werden können.

Für einen fruchtbaren Dialog braucht es natürlich auch PartnerInnen, d.h. Interessensgruppen, welche die Natur auch nutzen, sei es aus kommerziellen Interessen oder weil sie die Natur um ihrer selbst willen schützen und erhalten wollen. Vertreter aller beteiligten Gruppen bilden den Projektbeirat, der das Projektteam bei der Arbeit berät und unterstützt.

Im Rahmen des Projektes haben mehrere Dialogforen zu verschiedenen Themen stattgefunden. Eine Onlineumfrage hat dabei geholfen, Kommunikationskanäle und Formen der Erreichbarkeit von oft nicht herkömmlich organisierten Natursporttreibenden zu ermitteln. (Die Ergebnisse der Umfrage liegen als Studie „Natursport in Deutschland“ vor). Darauf aufbauend wurden verschiedene Formen getestet werden. Als Ergebnis dieser Aktivitäten wurden Handlungsempfehlungen und ein Dialogkonzept entwickelt, die die berechtigten Interessen aller Beteiligten aufzeigen und Möglichkeiten präsentieren, diese zu einem zufriedenstellenden Resultat zusammenbringen. Alle Ergebnisse/Materialien finden sich hier.

Natursport
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Umwelt
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Ein gemeinsamer Raum ­– viele Perspektiven*

Landwirtschaft

Landwirtschaft trägt zur Erhaltung der Kulturlandschaft bei. Ob biologischer oder konventioneller Anbau, Landwirtinnen und Landwirte leben vom Ertrag ihrer Felder und Wiesen. Von einem Euro, der in Deutschland für Nahrungsmittel ausgegeben wird, erhalten sie im Schnitt nur 25 Cent. Um gesunde und sichere Lebensmittel erzeugen zu können, sollten die Flächen normalerweise nicht überquert werden. Landwirtschaft soll nachhaltig sein, also die natürlichen Ressourcen so wirtschaftlich nutzen, dass sie langfristig erhalten werden.

Weitere Infos zur Landwirtschaft: http://www.bauernverband.de/

Waldwirtschaft

Etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands ist mit Wald bedeckt. Rund die Hälfte dieser Fläche ist im Besitz von rund zwei Millionen Privatwaldbesitzerinnen und -besitzern, die andere Hälfte ist im Besitz von Bund, Ländern und Kommunen.
Freizeit- und Natursportaktivitäten im Wald finden demnach meist auf fremdem Grund und Boden statt. Ein wichtiges Ziel der Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer ist eine nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Waldflächen. Der Wald kann dadurch vielfältige Funktionen erfüllen.

Weitere Infos zur Waldwirtschaft: http://www.waldeigentuemer.de/

Geocaching

In Deutschland gibt es schätzungsweise mehr als 250.000 Geocacherinnen und Geocacher. Bei diesem Spiel sucht man über Koordinaten einen im Gelände versteckten „Schatz“ und entdeckt dabei neue, unbekannte und interessante Orte.
Mit Familie, im Freundeskreis oder auch alleine, aber fast immer mit Unterstützung durch GPS-Satelliten, geht es raus. Es geht darum, Spaß zu haben und die Natur zu erleben und dabei öfter etwas Neues zu lernen (über Natur, Umwelt, Geschichte und Anderes). Mit eigenen Regeln und Ehrenamtlichen („Reviewer“), die helfen und überwachen, wird ein verantwortungsvolles Handeln gefördert.

https://geocaching-rheinland.de/
http://www.umweltcacher.de/

mehr Links

Umwelt- und Naturschutz

Die Vielfalt der Natur bildet die Grundlage für das Leben des Menschen. Nur indem wir sie schützen, erhalten wir sie für unsere Kinder und Enkelkinder.
Natursportlerinnen und -sportler sind oft in der Natur unterwegs. Es kann hierbei sein, dass sie die Natur stören, ohne es zu bemerken. So sind Baumhöhlen attraktive Verstecke für Geocaches – allerdings auch wichtige Lebensräume für Fledermäuse, Eulen, Spechte, Siebenschläfer und Eichhörnchen.
Es gibt viele gute Beispiele, wie Natursportlerinnen und -sportler mit einfachen Maßnahmen auf die Natur achten können. Viele Organisationen des Naturschutzes unterstützen dabei.

https://www.bmu.de/
https://www.umweltbundesamt.de/
https://www.bfn.de/

Jagd

In Deutschland gibt es über 380.000 Jagdscheininhaberinnen und -inhaber. Jägerinnen und Jäger sorgen für ein Gleichgewicht der verschiedenen Arten, um dadurch das Ökosystem als Ganzes zu schützen. Die Bejagung schützt Baumbestände und Anbauflächen der Landwirtschaft. Die Regulation von Überpopulationen dient dem Artenschutz und der Biodiversität. Jagd ist immer auch ein gesetzlicher Auftrag. Dadurch leisten Jägerinnen und Jäger einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz.

https://www.jagdverband.de/

Tourismus

Tourismus ist ein bedeutsamer Wirtschaftsfaktor. Fast drei Millionen Menschen arbeiten in Deutschland direkt im Tourismus. Für mehr als die Hälfte der Bundesbürgerinnen und -bürger spielt beim Urlaub in Deutschland der Aufenthalt in der Natur die wichtigste Rolle. Bewegung und Erholung in der Natur sind beliebt.
Eine attraktive, intakte Natur, eine gut gepflegte Infrastruktur und ein freies Betretungsrecht für Wald und Flur sind u. a. wichtige Voraussetzungen, damit dies auch in Zukunft nachhaltig funktioniert.

https://www.deutschertourismusverband.de/

Outdoor-Ausrüstung

Outdoor-Equipment ist heute ein normaler Anblick, auch in deutschen Städten. Die Ausrüstung wird inzwischen oft auch im Alltag genutzt.
Trotzdem lebt die Outdoorindustrie von der Natur und den Naturerlebnissen. Nur in einer intakten Natur können diese auch unmittelbar erfahren werden. Deswegen ist es auch für die Hersteller von Outdoor-Ausrüstung langfristig wichtig, die Natur zu schützen und zu erhalten, um Natursport in einer gesunden und authentischen Umgebung zu erleben.

https://www.bsi-sport.de

Nationale Naturlandschaften

Der Nationalpark Bayerischer Wald war 1970 der erste in Deutschland. Seitdem sind 15 Nationalparke hinzugekommen. Zusammen mit 17 Biosphärenreservaten und 105 Naturparken machen sie heute als Nationale Naturlandschaften rund ein Drittel der Fläche Deutschlands aus. Sie schützen wertvolle Natur- und Kulturlandschaften. Mit Rücksicht auf ihren Schutzzweck ermöglichen sie vielfältige Formen naturverträglicher Erholung, dienen der Umweltbildung und fördern eine nachhaltige Entwicklung.

https://www.naturparke.de/
http://www.europarc-deutschland.de/

*Das Spektrum der Sichtweisen kann hier nur beispielhaft dargestellt werden. Auch innerhalb der Interessensgruppe gibt es vielfältige Perspektiven.